|
Zur Geschichte der Parteipresse:
Aus der Bremer Bürgerzeitung wird ein Anzeigenblatt
Ihre große Pressetradition nutzten die Sozialdemokraten 1950 noch einmal für den Versuch, mit der Bremer Volkszeitung ein Wochenblatt mit je einer Ausgabe für Bremen und Bremerhaven herauszugeben. Die anfänglich kostenlos verteilte Auflage von
100.000 Exemplaren ließ sich nicht lange halten, im Jahre 1954 lag sie für die Bremer Ausgabe bei nur noch
bei 24.000 Exemplaren. An dieser Entwicklung änderte auch der Titel Wechsel zur Bremer Bürger-Zeitung nichts, die im November 1955 mit dem Eintritt Moritz Thapes in die Redaktion erfolgte. Im August 1974 trennte sich die SPD von der Zeitung.
Mit der Ausgabe vom 30. August 1974 verkündete der Verlag J. H. Schmalfeldt & Co. die sozialdemokratische Tageszeitung BBZ werde als parteiungebundene Wochenzeitung weitergeführt. Was eine große Niederlage der sozialdemokratischen Presse war, wurde unter der Überschrift „Schritt nach vorn: BBZ wird unabhängig" verkauft.
Doch auch dies blieb lediglich ein kurzes Intermezzo. Zum 30. Dezember 1975 wurde das Erscheinen als käufliche Wochenzeitung beendet. Nur etwas mehr als ein Jahr erschien die BBZ als Dachmarke für fünf Wochenzeitungen. aus denen dann Ende 1975 kostenlose Anzeigenblätter wurden, die noch heute unter dem Titel Bremer Anzeiger erscheinen.
Parallel erschien unter dem traditionsreichen Titel Bremer Bürger-Zeitung ab 1976 für kurze Zeit eine monatliche SPD-Mitgliederzeitung. Hennin g Scherf formulierte in der Februar-Ausgabe 1977: „Wir Sozialdemokraten haben viel zu oft nur über die Presse geredet und uns beim Selbermachen blamiert."
Der Verlag des Weser Kuriers übernahm den Bremer Anzeiger und führte das Anzeigenblatt lange Jahre über Strohmann-Konstruktionen als Konkurrenz zum Weser Report. Im Jahre 2013 trennte er sich von dem Blatt und versuchte, neben dem Kurier am Sonntag ein „Abdeckblatt” unter dem Titel Kurier der Woche zu etablieren.
|
